Robben die in Israel abends in den Bunker zum Schlafen, fahren in der kugelsicheren Weste zur Arbeit? Und die im Gaza-Streifen, wo's keine Bunker und viel Willkür gibt? Wie hältst du das aus, wenn neben dir ein Kind von einer Granate zerfetzt wird, wenn du im Krankenhaus filmst, wie die Körperteile einzeln angeliefert werden? Färbt eigentlich die Angst vor dem nächsten Anschlag, vor dem nächsten Luftangriff ab auf die Arbeit, auf die Qualität der Berichterstattung aus einem Krisengebiet?
Ja, ja, darüber redet sich’s ungern, Journalisten schon gar nicht.
Und Sie: Schlaflose Nächte, Alpträume, diffuser Druck auf der Brust? Angst vor dem Chef, der Arbeitslosigkeit, den "Terroristen", vor denen uns die Politik ach' so eindringlich warnt, Bammel vor dem Versagen, Angst vor dem Leben? Ist’s Ihnen schon mal durch den Kopf gegangen, von der Brücke zu springen, weil’s nicht mehr auszuhalten war? Waren Sie schon mal beim Psychologen?
Ja, ja, darüber redet sich’s ungern, Mann schon gar nicht.
Und Recht haben Sie, geht mich alles nicht wirklich was an. Da trifft es sich doch gut, dass es Sie was angeht, wie’s mir so geht. Und drumm:
das liest sich wahrhaftig erschreckend real. Regarding the pain of others (Susan Sontag) will cause emotional pain at some stage. Und sehr mutig, diesem Aspekt eine Platform zu geben.
Ja, sie lesen sich beklemmend, diese Fragen, die sich automatisch stellen, wenn mann/frau sich auf diesen Blog einlässt.
Die Meldungen in der Tagespresse sind meistens sehr kurz und unpersönlich – da ist es einfacher, das Gelesene einfach zur Kenntnis zu nehmen und mit einem Seufzer wieder wegzustecken.
Beim Bloglesen ist das anders – da wird’s plötzlich persönlich – die Berichte haben ein Gesicht, - „Unser Mann im Nahen Osten“, dem es vielleicht nicht immer gut geht.
Nicht ganz einfach, wenn sich professionelle Distanz und persönliche Anteilnahme vermischen!
Ich werde die Sendung am Freitag nicht verpassen! Danke für den Tipp!
Lieber Herr Marty, ich habe mir die Aufzeichnung des Nachtkafee heute angeschaut. Es ist sehr interessant über dieses Thema Angstbewältigung bei Auslandskorrspondenten etwas zu erfahren. Als Volontär in Israel war ich zwar in 2003 auch in beklemmende Situationen gekommen, diese sind aber mit Ihren Erfahrungen nicht ganz zu vergleichen. Als Volontär in Israel hat man sicher eine andere Position als ein Korrespondent, der direkt von Geschehen berichtet. Ihre Beschreibungen in der Sendung haben mich persönlich bewegt.
Lieber Herr Marty
Ja, WANN redet ein Mann über Angst? Der Skirennfahrer, der immer höchstens Respekt hat, z.B....
Wenn man seiner Angst ins Gesicht blicken kann, beweist man Mut - und schlussendlich das, was auch in diesem Blog zum Ausdruck kommt. Ich liebe ihn einfach genau für die Art Männlichkeit oder besser Menschlichkeit, die anzustreben allen gut tut:
Sich ernst zu nehmen und den geraden Weg zu versuchen. Und sich nicht zu scheuen, Ansprüchen nicht zu genügen, wenn man die Situation anders einschätzt.
Beeindruckend in der Sendung war dieses Beispiel der unterbrochenen Reportage und der Reaktionen darauf.
Wie lächerlich müssen wir Ihnen eigentlich manchmal so aus der Ferne, die eine so unmittelbare Nähe kennt, vorkommen?
das liest sich wahrhaftig erschreckend real. Regarding the pain of others (Susan Sontag) will cause emotional pain at some stage. Und sehr mutig, diesem Aspekt eine Platform zu geben.
Mittwoch, 16. April 2008 um 11:56 >> antworten
Die Meldungen in der Tagespresse sind meistens sehr kurz und unpersönlich – da ist es einfacher, das Gelesene einfach zur Kenntnis zu nehmen und mit einem Seufzer wieder wegzustecken.
Beim Bloglesen ist das anders – da wird’s plötzlich persönlich – die Berichte haben ein Gesicht, - „Unser Mann im Nahen Osten“, dem es vielleicht nicht immer gut geht.
Nicht ganz einfach, wenn sich professionelle Distanz und persönliche Anteilnahme vermischen!
Ich werde die Sendung am Freitag nicht verpassen! Danke für den Tipp!
Freitag, 18. April 2008 um 00:11 >> antworten
Mit besten Grüßen und frohes Schaffen
Sonntag, 20. April 2008 um 19:39 >> antworten
Ja, WANN redet ein Mann über Angst? Der Skirennfahrer, der immer höchstens Respekt hat, z.B....
Wenn man seiner Angst ins Gesicht blicken kann, beweist man Mut - und schlussendlich das, was auch in diesem Blog zum Ausdruck kommt. Ich liebe ihn einfach genau für die Art Männlichkeit oder besser Menschlichkeit, die anzustreben allen gut tut:
Sich ernst zu nehmen und den geraden Weg zu versuchen. Und sich nicht zu scheuen, Ansprüchen nicht zu genügen, wenn man die Situation anders einschätzt.
Beeindruckend in der Sendung war dieses Beispiel der unterbrochenen Reportage und der Reaktionen darauf.
Wie lächerlich müssen wir Ihnen eigentlich manchmal so aus der Ferne, die eine so unmittelbare Nähe kennt, vorkommen?
Sonntag, 20. April 2008 um 21:54 >> antworten