Wenn der Frieden nicht vom Himmel fällt

Donnerstag, 24. April 2008

Kommentare
A.Bundy:
"Gerade mal vier Schulen gibt es mittlerweile in ganz Israel und Palästina, in denen jüdische und arabische Kinder zusammen die Schulbank drücken."
Nein diese vier Schulen gibt es ausschließlich in Israel, in dem Gebiet, dass später mal der "palästinensische" Staat werden soll, steht keine einzige. Wär ja auch noch schöner, schliesslich lautet das Endziel dort, nach Abzug aller Siedler, ein judenreines Land zu haben, genau wie es der Gaza heute schon ist.
Übrigens der Anteil arabischer Israelis am Studentenaufkommen der acht israelischen Unis liegt ziemlich konstant bei ca. 20% und damit etwas höher als der Bevölkerungsanteil. So schlecht kann das israelische Bildungssystem eigenlich nicht sein. Ach so, an jüdischen Schulen wird arabisch als Zweitsprache angeboten, an arabischen Schulen nicht. Komisch. Wenn man wirklich ein großes "Dorf" kennenlernen möchte, in dem jüdische und arabische Menschen gut miteinander leben, erheblich länger als es Israel gibt, dann sollte man mal nach Haifa fahren. Die arabische Gemeinde weigerte sich 2006 standhaft, der Aufforderung Nasrallahs zu folgen die Stadt zu verlassen, weil ja "die Katjuschas der Hisbollah nicht zwischen Juden und Arabern unterscheiden könnten" (Déjà-vu!). Den möglichen Grund für das entspannte Miteinander benannte der Bürgermeister von Haifa so: "Weder Moses, noch Jesus oder Mohammed haben ihren Fuss jemals in diese Stadt gesetzt. Kein Grund zur Sorge, wie Kishon sagen würde.

Freitag, 25. April 2008 um 01:56 >> antworten

A.Bundy:
Korrektur: So muss es richtig heissen: "...an jüdischen Schulen wird arabisch als Zweitsprache angeboten, hebräisch an arabischen Schulen nicht."

Freitag, 25. April 2008 um 17:26 >> antworten

Nadine:
Wozu auch? Hebräisch lernen die meisten doch in israelischen Gefängnissen...

Samstag, 26. April 2008 um 10:35 >> antworten

A.Bundy:
Wenn sich fröhlich gepflegtes Nichtwissen und dümmlich-dreistes Vorurteil paaren, dann kommt so ein deppertes Geschnatter raus!

Sonntag, 27. April 2008 um 13:41 >> antworten

Fabian Hayoz:
Der Anteil an arabischen Studenten mag vielleicht 20% betragen, arabische Dozenten stellen jedoch nur 1% des israelischen Universitätspersonals. Siehe: http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Palaestina/araber.html

Samstag, 26. April 2008 um 19:09 >> antworten

Anonym:
Diese rote Akademikerschmiede hat einen ganz besonderen "Stallgeruch", wenn es um den Nahost-Konflikt geht. Außerdem stammt besagter Artikel aus dem antzionistischen Kampfblatt 'Junge Welt', also wenn das nicht "objektive" und "seriöse" Quellen sind! ;-)

Sonntag, 27. April 2008 um 13:48 >> antworten

Fabian Hayoz:
Die umstrittene Quelle ändert dennoch nichts an der Unterrepräsentierung arabischer Professoren an israelischen Universitäten.

Wenn A. Bundy schreibt, die gemeinsamen Schulen stünden nur in Israel, nicht aber in den besetzten Gebieten, so werden indirekt die im Nahen Osten lebenden Juden als aufgeschlossen und die Araber als ignorant und hasserfüllt dargestellt. Ich würde gerne wissen, wie sich A. Bundy in der Westbank eine gemischte Schule vorstellen würde. Die jüdischen Siedlungen isolieren sich ja völlig von den umliegenden palästinensischen Dörfern. Araber haben, sofern sie nicht dort arbeiten (idR. nicht als Lehrer!), keinen Zutritt zu diesen Stacheldraht gesicherten Siedlungen. (Als wir auf einer Studienreise die Siedlung Efrat zwischen Bethlehem und Hebron besucht haben, wurde uns der Zutritt verweigert, weil der Fahrer unseres Busses ein israelischer Araber war. Die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständige Siedlerin traf sich dann mit uns vor den Toren der Siedlung.) Ausserdem würden die Siedler es wahrscheinlich aus Sicherheitsgründen nie zulassen, ihre Kinder ausserhalb der Siedlungen zur Schule zu schicken. Kurzum: Ein Interesse an gemeinsamen Schulen in den besetzten Gebieten ist mit Bestimmtheit auf beiden Seiten nicht vorhanden, sie scheitert sicher nicht einzig an arabischer Ignoranz.

Die arabisch-jüdischen Schulen in Israel sind sicher ein gute Sache, allerdings schicken die Eltern ihre Kinder freiwillig in eine solche Schule. In diesem Sinne werden dort auch nur die Aufgeklärten aufgeklärt. Dennoch profitieren natürlich die Kinder davon und lernen vielleicht auch einen Teil der anderen Wahrheit kennen.

Sonntag, 27. April 2008 um 21:02 >> antworten


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