Post aus Genf
Der Report heisst nüchtern:
Gaza - 1.5 Million people trapped in despair
Drinn steht, weshalb sechs Monate nach dem Ende der israelischen Gaza- Krieges ein Wiederaufbau des abgeschlossenen Küstenstreifens nicht möglich ist:
Over the last two years, the 1.5 million Palestinians living in the Gaza Strip have been caught up in an unending cycle of deprivation and despair as a result of the conflict, and particularly as a direct consequence of the closure of the crossing points. The ICRC has repeatedly pointed out that Israel’s right to address its legitimate security concerns must be balanced against the right of the population in Gaza to lead a normal and dignified life. Under international humanitarian law, Israel has the obligation to ensure that the population's basic needs in terms of food, shelter, water and medical supplies are met.
Worum’s geht:
The only way to address this crisis is to lift import restrictions on spare parts, water pipes and building materials such as cement and steel so that homes can be rebuilt and vital infrastructure maintained and upgraded.
Gaza's alarming poverty is directly linked to the tight closure imposed on the territory. Local industry and other businesses have to be allowed to rebuild, to import essential inputs and to export their products. But even that would take time. The crisis has become so severe and entrenched that even if all crossings were to open tomorrow it would take years for the economy to recover.
Was kaum nützen wird:
The almost 4.5 billion dollars that donor countries pledged for reconstruction at an international summit in Egypt in March 2009 will be of little use if building materials and other essential items cannot be imported into the Gaza Strip. In any case, reconstruction alone does not offer a sustainable means of getting Gaza back on its feet. To go back to the situation prior to the latest military operation would be unacceptable, as that would only perpetuate Gaza’s plight.
Was zu tun wäre:
The ICRC once again appeals for a lifting of restrictions on the movement of people and goods as the first and most urgent measure to end Gaza's isolation and to allow its people to rebuild their lives.
A lasting solution requires fundamental changes in Israeli policy, such as allowing imports and exports to and from Gaza, increasing the flow of goods and people up to the level of May 2007, allowing farmers to access their to access their land in the de-facto buffer zone and restoring fishermen's access to deeper waters.
Post aus Genf - lohnenswerte Lektüre der Hüter des humanitären Völkerrechts. Und wer's eher mit Bildern hat, der schaue sich das hier an:
Die Selbstmord - Spionage - Schlange
Entwickelt hat sie das Technion - die technische Hochschule in Haifa im Norden Israels. Beissen kann sie überall, die israelische Spionage - Schlange. Und bevor sie entdeckt wird, sprengt sie sich auch noch gleich in die Luft.
Eines der vielen netten kleinen Militärgadgets, mit denen sich die israelische Armee ausrüstet. Naja, solche Innovationen verstehen sich schon bei einem Rüstungsbudget von 16.2 Milliarden US-Dollar - einem jährlichen Rüstungsbudget in dieser Grössenordnung, versteht sich.
Das entspricht übrigens laut dem Economist flotten 2.300 Dollar pro Kopf der Bevölkerung. Und das wiederum ist weltweiter Rekord: Kein anderes Land steckt soviel Geld im Verhältnis zu seiner Bevölkerung ins Militär. Die USA als zweitgrösster Rüstungsstaat lassen sich das Militär pro Kopf der Bevölkerung 300 Dollar weniger kosten.
Auf die Schlange gekommen ist übrigens der bugsierer - Danke!
Twitter, made in Israel
Das ist David Saranga, der Medienkonsul Israels in New York. Hier erzählt er, wie er, der PR- Mann Israels in den USA, seine Aufgabe sieht und was er meint, wenn er sagt: "We can bypass the Media".
Hören Sie hin, falls Sie mitbekommen möchten, wie Israel seine Botschaft verbreiten möchte. Eventuell schauen Sie künftig etwas genauer hin, was drin steht, wenn twitter drauf steht.
Fatenah
Noch kommen 18 verschiedene Lebensmittel in den Gaza - Streifen, sagt die israelische Menschenrechts- Organisation Gisha. Tee gehört nicht mehr dazu, ebensowenig dürfen Fusbälle oder etwa Papier und Farbe in den Gaza - Streifen transportiert werden, nicht einmal Gitarren.
So will es Israel. Israel, das sich auf den Standpunkt stellt, die Besatzung des Gaza - Streifens sei im Sommer 2005 beendet worden.
Was bedeutet das für die 1.5 Millionen Menschen, die im Gaza - Streifen leben, wenn ihnen eine Diät verordnet wird?
Was bedeutet das für Fatenah: Sie ist eine der Bewohnerinnen des Gaza- Streifens - eine virtuelle Bewohnerin Gazas. Ahmad Habash erzählt im laut eigenen Angaben ersten im besetzten Westjordanland hergestellten 3D - computeranimierten Film die auf einer wahren Geschichte basierende Realität von Fatenah. Fatenah entdeckt plötzlich einen Klumpen in ihrer Brust - und ihre Irr- Reise beginnt. Ein Beispiel von Tausenden, ein Mensch, wie ihn der Film - Co - Sponsor WHO tagtäglich versucht zu retten.
Vielleicht landet Fatenah irgendwann sogar in Ihrem Kino.
Guantanamos Greatest Hits
„I had tapes of babies crying that I would play. And I made them listen to Britney Spears and I made them listen to Metallica – was a big one.“
A big one, sagt ein US - Soldat – und meint seine Verhörmethoden im Irak oder in Guantanamo.
Musik als Folter. Stundenlanges Baby-Geschrei, kulturfremdes sexuell-stimulierendes Geträller – und das laut und ununterbrochen. So wurden und werden im Krieg Gefangene psychisch gebrochen: Disorientiert, destabilisiert, ohne dass physisch Hand angelegt wird – psychologische Folter mutmasslicher Terror-Verdächtiger. PSYOPS, psychologische Kriegsführung nennt sich das dann eher verharmlosend.
In der Soldatensprache tönt das so: „I used the Slipknot stuff, which actually scared them a little bit“, gibt ein Soldat zu Protokoll. Slipknot ist thrash - Musik vom übelsten, selbst für sehr tolerante Leute kaum erträglich.
„The Big Four“ der Folter-Musik sind: Megadeth, Slayer, Anthrax, Metallica; die Musikwissenschaft spricht von thrash metal. Falls Sie sich bloss ansatzweise vorstellen können, wie das tönt, dann dürfte es Ihnen wohl wie den Bewohnern Guantanamo Bays gegangen sein; was die Folterknechte geändert haben. Und wie - zu deren Favoriten gehört nämlich das hier:
Oder auch das:
Musik wird im Krieg aber nicht nur zur Folter eingesetzt. Panzer und Humvees sind heute so ausgerüstet, damit Soldaten ihre Musik vor dem Kampf hören können. Im Irak, in Afghanistan, und in Israel. Der New Yorker Professor Jonathan Pieslak zitiert einen israelischen Soldaten, der von „common practice among certain Israeli soldiers“ spricht – Metallica’s „One“ war hier ebenso wie bei US- Soldaten im Irak der grosse Hit. Psychologische Vorbereitung auf den Kampf, rituelles Zusammengehörigkeits-Gefühl schaffen, nennt das der Forscher.
So tönt’s, wenn die Musik in den Krieg zieht:
Musik wird bereits bei der Anwerbung von Soldaten eingesetzt, zum Beispiel bei amerikanischen Rekrutierungs-Videos. Und palästinensische Organisationen wie Hamas und die der Fatah verbundenen Al Aqsa-Brigaden, aber auch die libanesische Hizb’allah - Miliz benützen sogenannte Nasheeds in ihren Videos, rezitieren also Ferse aus dem Koran. Pieslak, der Musikforscher, zieht hier eine Parallele zu den US-Rekrutierungsvideos: „Like the honorable duty music of U.S. military recruiting, the music of anti-American and anti-Israel recruiting efforts reinforces the images of the viedo through culturally specific calls to duty.“
Der britische Singer-Songwriter David Gray hat übrigens öffentlich dagegen protestiert, dass sein Hit zu den „Guantanamo Greatest Hits“ zähle.
Pull the Plug, Folterknechte!
Zafrir von der Jerusalem Post
Zafrir von der “Jerusalem Post” hat angerufen. Zwei Mal.
Zafrir von der “Jerusalem Post” hat gestern angerufen und vorgestern. Zafrir von der “Jerusalem Post” wollte mir die "Jerusalem" Post verkaufen, zwei Mal.
Denn einmal habe ich das Blatt ja seit fünf Jahren abonniert.
Ein zweites Mal wäre dasselbe Blatt dann mit dem “Wallstreet Journal” zusammen gekommen – was ich nicht will.
Okay, what about the Jerusalem Post and Forbes? No, thanks, Zafrir. Okay, what about the Jerusalem Post and Sports Illustrated?, No, thanks, Zafrir. Okay, what about the Jerusalem Post and a Golden credit card? No, thanks, Zafrir.
Okay, sagt’s – und Zafrir knallt den Hörer auf die Gabel. Kein Toda, oder bye oder so was halbwegs ähnliches wie thanks.
Kommt mir folgender Witz in den Sinn:
Zwei Neu-Immigranten treffen sich in Tel Aviv, einer stammt aus Russland, einer aus Amerika. Kommt ein einheimischer Israeli im Einkaufszentrum hinzu und die drei stehen vor einem Schild mit den Worten: “We’re sorry, but due to shortages we have no meat.”
Fragt der Russe: “Was ist 'meat'?”
Der Amerikaner zuckt mit den Schultern und fragt: “Was meinen die mit ‘due to shortages’?”
Schüttelt der Israeli den Kopf und schaut perplex drein: “Was meinen die mit ‘sorry’?”
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Nachtrag:
Soeben hat Ilana angerufen - von der "Jerusalem Post"!
Ob ich interessiert sei in economics? No, thanks, I'm not interested in the Wall Street Journal. Ob ich den Jerusalem Report kenne? Yes, but no thanks. Ob ich denn die gesammelten Front pages der Jerusalem Post möchte. No, thanks. Ob ich denn englische Kinderbücher möchte? No, thanks.
Und dann kommt's: Okay, THANK YOU ANDRE - hat sie wirklich gesagt, die Ilana von der Jerusalem Post!
Lästiges Biiiii

Wie lange wird's dauern, bis es eine Klatsche gibt? Hier eine mögliche Antwort. Wobei diese Antwort fast noch überzeugender tönt
Die Menschenrechts-Organisatio n Huma [...]