Unbedingt lesen:
- "The Iron Cage"; Rashid Khalidi (2006)
Die jüngere palästinensische Geschichte, geschrieben von einem Freund Barak Obamas - und schon ist für Aufrur gesorgt... Legenden fallen, palästinensische wie jüdische. Ein sehr wichtiges Buch.
- "34 Days; Israel, Heszbollah, and the War in Lebanon"; Amos Harel / Avi Issacharoff (2008 E)
Erschreckende Auflistung der Fehler, Fehleinschätzungen, politischem Unvermögen, die der zweite Libanon-Krieg mit sich brachte. Israels Feldherren wird nicht gefallen, was ihnen hier an Fakten und Einordnung vorgesetzt wird; sehr empfehlenswert!
- "Israel and the Clash of Civilisations"; Jonathan Cook (2008)
Achtung: Eine ernsthafte Herausforderung, wenn von einem israelisch-amerikanischen Hegemonie-Modell die Rede ist, durch bewusst verursachte Instabilität im Nahen Osten hervorgebracht - eine mutige Provokation!
- "What Terrorists want"; Louise Richardson (2006)
Falls Ihnen die Bush'e Rhetorik etwas zu kurz greift, hier das leicht zu lesende Handbuch in Sachen Terrorismus. Die Harvard-Professorin stellt Kontext her und lässt Ideologie beiseite - hervorragend!
- "Die Herren des Landes"; Idith Zertal / Akiva Eldar (2007)
Ein erdrückender Einblick in das Zusammenspiel zwischen Israels Politik und der Siedlerbewegung. Wer das sich anbahnende Scheitern der jüngsten "Final-Status"-Verhandlungen verstehen will, ist gut bedient
- "Failing Peace"; Sara Roy (2007)
Die ausgewiesenste Kennerin des Gaza-Streifens. Messerscharfe Analyse des failed - state Palästina. Eine der angefeindetsten Kritikerinnen der israelischen Besatzungspolitik - Lesen und staunen
- "Occupied Minds"; Arthur Neslen (2006)
Eine Reise durch Israel, respektive ein Einblick in die Denkweise dieser ach' so heterogenen Gesellschaft. Portraits von knapp 50 Menschen, die mehr sagen als ein TV-Bericht je zeigen kann
- "Die arabischen Staaten"; Walter M. Weiss (2007)
Ideales Nachschlagewerk für alle, die sich für Fakten und Zahlen über die arabische Welt interessieren. Brückenschlagen durch Versachlichung - das schaffen die Autoren alleweil
- "The State of the Middle East"; Dan Smith (2006)
Wer's etwas illustrierter will, aber dennoch einen hervorragenden Atlas über die Spannungen und Wirren im Nahen Osten sucht, der liegt hier richtig
- "Hamas"; Joseph Croitoru (2007)
Wenn Israeli sich mit der Hamas-Bewegung auseinandersetzten, endet's nicht selten im bekannten Propaganda-Rahmen; der gebürtige israelische Journalist hat den Bogen (meist) geschafft; lohnenswerter Einblick in die Denke der Herrscher des Gaza-Streifens
- "Checkpoint Huwara"; Karin Wenger (2008)
Menschen zu Worte kommen lassen, von hüben und drüben der Sicherheitsmauer, den Checkpoints; packende Bilder in Fotos und Worten, die die junge Kollegin aus ihren Reisen nach Israel und Palästina zusammenstellt
- "Dreams and Shadows"; Robin Wright (2008)
Ein betrübender Blick auf die Reformbemühungen in fünf arabischen Ländern sowie Iran und Palästina; klar herausgearbeitet, welch' verheerende Konsequenzen die Irak-Invasion für den Mittleren und Nahen Osten mit sich brachte
- "Danger and opportunity"; Edward P. Djerejian (2008)
Der ehemalige US-Botschafter in Damaskus und Tel Aviv sowie Senior Adviser der Baker-Hamilton Iraq-Stdy-Group bringt zwischen Buchdeckel, was weshalb ziemlich schief läuft im Nahen Osten -- hervorragend
Ist weder Geld noch Zeit wert:
- "The lost years"; Charles Enderlin (2008)
Journalisten - in diesem Fall der Doyen der Auslandspresse in Israel - neigen zum Schnellschreiben. Meist ein Aergernis, hier mit Sicherheit. Keine politische Analyse, Hintergründe oder Einordnung über die in der Tat verlorenen Jahre
- "Die Israelis"; Donna Rosenthal (2007)
Eigentlich sollte man diesen Titel todschweigen - aber vielleicht hält's wenigstens jemanden davon ab, diesen vor peinlichen Clichées triefenden Erguss über den israelischen Alltag zu kaufen. Bedenklich, dass der C.H.Beck sowas Oberflächliches verlegt
- "Mein erster Krieg"; Yiftach Ashkenazy (2008)
So sehr es die geneigte Leserschaft auch freuen mag, dass sich eine junge Generation an israelischen Schriftstellern der Realität stellt - dass hier gehört zurück in die Schreibwerkstatt und zünftig überarbeitet, inhaltlich und stilistisch
Das ist doch ganz glatt:
- "Ein schönes Attentat"; Assaf Gavron (2008)
Die junge Generation israelischer Schriftsteller nimmt sich endlich der Realität an: Dabei kommt beim 40jährigen Gavron ein beklemmendes Doppelportrait zustande zwischen Anschlags-Opfer (natürlich jüdisch) und Attentäter (natürlich Palästinenser) - ein giftiger Blick in die Volksseele Israels - aussergewöhnlich!
- "The Collaborator of Bethlehem"; Matt Beynon Rees (2008)
Omar Yussef, der Held des Romans, ist ein harscher Kritiker des korrupten und gewalttätigen palästinensischen Alltags, was ihm gar nicht gut bekommt. Geschrieben vom ehemaligen Time-Bürochef in Jerusalem, bietet der Roman Einblick in eine Gesellschaft voller Intriganten und Bethlehemer Trübsal - sehr lesenswert!
- "the Attack"; Yasmina Khadra (2006)
Ein Anschlag im Stadtzentrum von Tel Aviv - und das Leben des israelisch-palästinensischen Chirurgen Amin Jaafari wird dermassen durcheinander geschüttelt, dass der geneigte Leser gar nicht mehr aufhören will mit der Lektüre; vorausgesetzt man steht auf spannende, aber nicht seichte Unterhaltung
- "Madame Terror"; Jan Guillou (2007)
Zum Glück reine Fiktion. Aber so giftelnd erzählt, dass alleine der Gedanke an solch' einen palästinensischen Genie-Streich ein echtes Leservergnügen bereitet; und alle kriegen sie ihr Fett ab: Israeli, Mahmoud Abbas, George W. Bush, Generäle, die Journalisten...
- "Das Mädchenschiff"; Michal Zamir (2007)
Ein düsterer Roman über das Innenleben der israelischen Armee. Sollte die Autorin auch nur ansatzweise erlebt haben, was sie hier beschreibte, ja dann steht's schlecht, sehr schlecht um die Armee. Ein Aufreger für viele, ein Denkanstoss für einige
- "The Sirens of Baghdad"; Yasmina Khadra (2006)
Wer erahnen will, was im Kopf eines Terroristen von sich geht, dem wird in diesem Prachtstitel eindrückliche Nachhilfe geboten. Vom Irak nach Beirut, eine Reise durch den Kopf eines Mannes, eines von langer Hand vorbereiteten Anschlags - ein Knaller.
Die Menschenrechts-Organisatio n Huma [...]