Ägypten und die Medienarbeit
Gefragt vom Branchendienst persönlich:
In Ägypten machen Schläger Jagd auf Journalisten. Mittendrin berichtet André Marty als Sonderkorrespondent für das Schweizer Fernsehen. Im Interview mit "persoenlich.com" schildert er, wie Kollegen übel zugerichtet werden und was er selbst zu spüren bekommt. Trotzdem harrt André Marty im Krisengebiet aus. Er will damit zeigen, dass es keine Rechtfertigung für Kriege oder bewaffnete Konflikte gibt. Das Interview:
Herr Marty, Sie berichten derzeit direkt aus dem Chaos in Ägypten. Haben Sie in Ihrer Karriere schon einmal eine ähnliche Situation erlebt?
- Krisen sind immer zu einem schönen Teil undurchschaubar; das macht das Arbeiten so schwierig. Niemand hätte gedacht, dass das Regime Mubarak nach Ausbruch der Revolution unter den Kamera- und Fotoapparat-Augen der internationalen Medien Hunderte von Schlägern auf die Strasse schickt, um Jagd auf Anti- Mubarak- Demonstranten und Medienleute zu machen. Plötzlich gibt es keine erkennbaren Konfliktparteien mehr - und alle gehen auf Journalisten los. Kriegsberichterstattung aus dem Libanon oder dem Gaza- Streifen war insofern "berechenbarer", weil es in jenen Kriegen relativ klar unterscheidbare Konfliktparteien mit entsprechenden Taktiken gab.
Journalisten werden entführt, verprügelt, gejagt. Wie sieht ihr Alltag derzeit aus?
- Die Menschenrechts-Organisation Human Rights Watch dokumentierte 70 konkrete Fälle von verprügelten oder verschleppten Kolleginnen und Kollegen. Eine Taktik des Regimes Mubarak, die ihr Ziel nüchtern betrachtet zumindest teilweise erreicht hat: Viele Journalisten sind abgereist. Noch heute ist das Arbeiten schwierig, teilweise unmöglich. Aus Sicherheitsgründen bewegen wir uns so wenig wie nur möglich offen auf der Strasse.
Kollegen aus der welschen und Tessiner Presse wurden von den ägyptischen Behörden festgehalten. Hatten Sie Kontakt mit den Kollegen? Wie geht es diesen und was ging in Ihnen vor als Sie davon hörten?
- Kollege Gianluca Grossi - er arbeitet für das Tessiner Fernsehen - wurde ziemlich übel zugerichtet, ganz abgesehen von seinem Equipment. Selbstredend wäre es durchaus angebracht gewesen, wenn die offizielle Schweiz und Schweizer Medienverbände deutlich Position bezogen hätten zu diesen überaus brutalen Übergriffen auf Medienvertreter. Zur Zeit sind, soweit mir bekannt, lediglich noch zwei Schweizer Journalisten in Ägypten, nämlich Pascal Schumacher für die "Rundschau" von SRF sowie ich als Reporter für die SR-Newssendungen. Und ich kann Ihnen versichern, dass wir strikte, und in Absprache mit der Chefredaktion, nach dem Prinzip arbeiten: "Safety first".
Haben Sie Angst?
- Angst wäre ein sehr schlechter Ratgeber. Emotionen verführen zu unüberlegten Reaktionen, und das wäre sicherlich wenig hilfreich, wenn's wirklich brenzlig würde. Vielmehr geht es zumindest mir darum, das Restrisiko soweit als nur möglich zu reduzieren. Dazu gehört ein Sicherheitsdispositiv, und absolut blindes Vertrauen untereinander, also hier in Kairo in meinen ägyptischen Kameramann und Producer. Dann stehe ich im ständigen Kontakt mit der Schweizer Botschaft, die hervorragend arbeitet - die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind 24/24 erreichbar, und im Notfall im wahrsten Sinne des Wortes für uns Journalisten da.
Wie gehen Sie mit der heiklen Situation um?
- Realitäten wie jene in Kairo setzen sehr viel Adrenalin frei, mancherorts auch Unverständnis. Persönlich engagiere ich mich deshalb bei DART, einer Organisation von Journalisten und Psychologen. DART Centre for Journalism and Trauma vermittelt u.a. Interview-Techniken in potentiell traumatischen Situationen, wie zum Beispiel ein Verkehrsunfall oder etwa ein Brand. Dank etwas Erfahrung im Umgang mit Krisensituationen und in enger Begleitung durch meine SRF-Kolleginnen und Kollegen in Zürich ist diese Form von Journalismus durchaus vertretbar.
Wie kommen Sie derzeit zu Ihren Berichten?
- Soeben komme ich vom Drehen zurück. Nach wie vor reagieren viele Leute sehr aggressiv auf Ausländer, insbesondere Journalisten. Das ist insofern nachvollziehbar, als dass das staatliche ägyptische Fernsehen seit Tagen "ausländische Agenten" für die Demonstrationen verantwortlich macht. Deshalb wurden wir heute Vormittag denn auch von der Armee längere Zeit festgehalten. Unser Material wurde angesehen, und wir wurden ausführlich befragt. Es brauchte die Intervention eines hochrangigen Offiziers, damit uns der verantwortliche Leutnant wieder auf freien Fuss setzte.
Wie sieht die Zusammenarbeit mit den übrigen Medien aus?
- Hervorragend. Kollegen helfen sich aus mit Telefonnummern, möglichen Interview-Partnern, teilen Lage-Einschätzungen, Erfahrungen und warnen nötigenfalls. Dass ich hier in Kairo verschiedenste Journalisten aus "früheren Zeiten" wieder getroffen habe, hilft natürlich.
In der "Schweizer Illustrierten" schreiben Sie von einem Anruf ihrer 7-jährigen Tochter, die Sie mit Harry Potter nach Hause fliegen lassen möchte. Was für Gedanken gehen Ihnen dabei durch den Kopf?
- Grosse britische Medien lassen praktisch ausschliesslich verheiratete Journalisten aus Krisengebieten berichten - mit gutem Grund, wie mir scheint: Als Vater oder Mutter, Ehe-Partner denken sie zwei Mal nach, ob sie sich diesem oder jenem Risiko aussetzen - eine sinnvolle Regel, die nicht nur für britische Kollegen gilt. Wir haben als Familie sechs Jahre in Nahen Osten gelebt, und ich kann Ihnen versichern, dass sich meine Familie nicht ein einziges Mal in einer unkalkulierbar gefährlichen Situation befunden hätte. Meine Familie weiss, dass sie meine absolute Priorität sind. Entsprechend arbeite ich auch jetzt in Kairo!
Bereuen Sie manchmal, dass sie sich nicht einen weniger gefährlichen Job gesucht haben? Was reizt Sie an Krisengebieten?
- Unser Beruf erfordert Engagement - sei's in Bern, Zürich oder Kairo. Journalisten sollen hinsehen und einordnen, dafür sind wir da. Wir sind jedoch keine Helden, die sich unnötigen Risiken aussetzen. Persönlich ist es meine tiefste Überzeugung, aus und über Konflikte zu berichten, um zu zeigen, dass es absolut keine Rechtfertigung für Kriege oder bewaffnete Konflikte gibt. Hier geht es nicht um "den Reiz des Krieges", den "glamour of the frontline", es geht ums Hinsehen und Vermitteln von Hintergründen.
Wann kehren Sie in die Schweiz zurück? Was werden Sie dann als erstes machen?
- Ach, machen Sie sich keine Sorgen um mich. Es geht vielmehr um nichts Geringeres als um eine Revolution, um die betroffenen Menschen, um die Zukunft der arabischen Welt und das wird auch die bisherige westliche Politik nachhaltig beeinträchtigen. Hinsehen, nicht wegzappen!
André Marty berichtet. Nicht mehr
Okay, das war's.
“andre marty berichtet” will, so steht’s geschrieben, „Brücken bauen, Verständnis schaffen, Informieren, Finger drauf halten.“
Nach ein paar journalistisch - bloggenden Nahost- Jahren, gilt’s nun Danke schön zu sagen. Dank an jene, die sich interessiert haben, dran geblieben sind; wer mag sich schon mit einem monothematischen Blog beglücken.
Und gleichzeitig gilt’s, trotz der Freude am journalistischen Bloggen, eine Niederlage einzugestehen. Eigentlich gleich mehrere.
Das als Idee des Blogs definierte “Finger drauf halten” mag wohl ab und an gelungen sein. Sowohl die konstante Leserinnen und – Leserzahl, das spannende Gestalten und Schreiben für den Blog mögen dafür sprechen. Aber Brücken bauen, Verständnis schaffen?
Journalismus und Nahost, dieses Themenpaar taumelt manchmal gefährlich nahe am Abgrund. Was der Blog in den letzten Jahren an schamloser Propaganda, mutwillig – parteiergreifendem Schrieb und Gefilme aufgezeigt hat – wir Journalisten sollten uns nicht bloss schämen, sondern zügigst wieder an unseren Auftrag erinnert werden. Informieren, Interpretieren, Einordnen. Das gilt meines Wissens auch für die Nahost- Korrespondenten deutschsprachiger Medien.
Die nächste Niederlage: Verständnis schaffen und Brücken bauen zwischen der hoch emotionalen Thematik Nahost und uns Westlern, uns Europäern – „andre marty berichtet“: Ciro points!
Was ich damit meine:
Es dauerte ein knappes halbes Jahr, und wir hatten die Kommentare des Blogs zu moderieren. Es war schlicht ein Ding der Unmöglichkeit, diese aufgestauten Emotionen, Verunglimpfungen und Schlimmeres un-moderiert ins Netz zu lassen.
Special thanks gehen in diesem Zusammenhang an Ekki Stegemann, seines Zeichens Professor und Seminarvorsteher an der Universität Basel. Der Herr Professor wünschte mir jüngst auf seiner „Lassen Sie sich versetzen – vielleicht in den Iran oder in die Türkei. Da können Sie für Ihre Seelenlage gute Unterstützung, geradezu Therapie finden und womöglich ein Boot, mit dem Sie Gaza befreien können.“ Sagenhaft, auf welchem Niveau ein Ordinarius der Uni Basel sich bewegt, gell.
Es dauerte ein Jahr, bis der Blog ins Fadenkreuz anderer Blogger geraten ist. Und wenn ich nach sechs Jahren im Nahen Osten das Wort Fadenkreuz benutze, dann tue ich das sehr bewusst. Es gab eine Anti - André Marty - Facebook- Group, es gab Blogs, die vom "Arschloch André Marty" schrieben. Tja.
Es dauerte ein paar Jahre, bis klar wurde: Ein Nahost- Blog kann kaum Brücken bauen und Verständnis schaffen. Die Fronten – Sie hören auch dieses bewusst gewählte Wort – sind verhärtet. Dialog, Toleranz gehören nicht zum im Nahen Osten üblichen Sprachgebrauch. Kommentatoren, die mit dem Finger drauf halten nicht einverstanden waren, zogen sich zurück; es ist halt einfacher und weit bequemer im Chor der Wölfe mitzubrüllen.
Aber hey – es gibt auch good news!
Meine Chefetage, also öffentlich – rechtliches Fernsehen, trat dem privaten Blog anfänglich, na sagen wir mal, zurückhaltend gegenüber. Und heute? Seit kurzem bloggen Auslandskorrespondenten auch auf der Homepage meines Arbeitgebers. Na also, wer will denn da nicht von Lernfähigkeit und so parlieren?
Journalistisches Bloggen soll und kann die Welt nicht verändern. Aber ab und an mal einen kurzen Denk – Einwurf lancieren?
Ab und an die Damen und Herren Politiker, Sie zu Hause vor der Glotze, Sie im Strassenkaffee mit der Zeitung in der Hand, darauf hinweisen, dass Verdrängen keine wirkliche Strategie ist?? Dass Sie der Nahe Osten sehr wohl etwas angeht? Ja, ja, Sie in Deutschland, in der Schweiz oder in Oesterreich. Wer sagt denn, dass bloss die anonyme Kommentatorenschar des Schweizer Clubs Israel die Deutungshoheit rund um die erschreckenden Entwicklungen in der israelischen Gesellschaft haben sollte?
Wegschauen wird nicht funktionieren. Ganz sicher nicht mit Blick auf den Nahen Osten
Und drum berichtete André Marty.
Besten Dank fürs Lesen und Kommentieren- und uf wiederluege. Eventuell geht’s nach einer Pause weiter.
Top Gun, das Militär und die Filmer
Ein feines Stück Journalismus, das den Kolleginnen und Kollegen von der Listening Post auf AlJazeera gelungen ist. Vielleicht gehen Sie danach leicht irritiert ins (Kriegsfilm-) Kino:
Die Medien - Trainer II

Ein paar waren betupft – weil sie nicht drauf waren; weil sie drauf waren; weil sie an der falschen Stelle drauf standen.
Die Medien – Trainer – Liste mochte also durchaus zu gefallen:
Aus dem Hause Ringier mochte einer einen gefeiert- gefeuerten Chefredaktor nachmelden für das Trainer - Listli.
Einer fand, das sei jetzt aber ein glatter Konkurrenz – Vergleich.
Eine war heilfroh, dass sie „in deinem Gruselkabinett als Ganzheitliche noch ganz glimpflich davon gekommen“ sei.
Eine fand‘s „echt unterhaltend.“
Und dann kam das hier – ehrlich gesagt nahe am journalistischen Gau. Lesen Sie selbst, was dieser Medientrainer zu sagen hat:
„Herr Marty, ich glaube, Sie sind einfach viel zu lange weg vom Schweizer Markt...sorry. Hinzu kommt, dass Sie quasi in einer Bundesanstalt arbeiten.
Es kommt nicht von ungefähr, dass viele meiner Kollegen doppelt arbeiten. Die Geschichte begann vor rund 10 Jahren. Viele harte Recherchier- Journalisten konnten nicht mehr bezahlt werden. Kurzfutter wurde zum Trend. 20Minuten (eine Gratis- Zeitung) hatte einen Wahnsinns-Erfolg. Und plötzlich stellte man fest, dass mit günstigen und willigen Studenten genauso gut eine Zeitung hergestellt werden kann, die gelesen wird.
Warum habe ich die Seiten gewechselt? Weil ich nach verschiedenen Stationen im Print und TV (auch in Führungspositionen) schlicht nicht mehr weiter wusste. Kollegen, die meiner Meinung nach über NULL Sozialkompetenz verfügten, jedoch gute Netzwerker waren, wurden in Führungspositionen befördert. Und für viele von ihnen wollte ich nicht arbeiten.
Doch im Herzen ist und bleibt man Journalist. Auch ich! Und genau dort steckt das Dilemma. Wir sogenannten Kommunikationsberater gieren in die Redaktionen, wünschen uns einen guten Job zurück. Stattdessen erzählen wir den Kunden 10000x das Gleiche....voilà. Tönt jetzt schlimmer als es ist...
Ich habe mich inzwischen gut eingerichtet. Die Zeiten sind längst vorbei, wo es noch so was wie journalistische Ethik gab und eine klare Identifikation für den Journalismus. Sie finden es "trümmlig"...das hat was. Doch so wie die Szene momentan läuft, geht’s fast nicht anders."
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Ups, das sind ja nun wahrlich deutliche Worte, die ein engagierter Journalist wohl nur bekifft erträgt. Ämel aufhorchen lässt dieser Klartext denn doch. Qualität im Journalismus und so? Kohle verdienen an Billig- Schreibern?
Ach‘ übrigens: Falls Sie der irrigen Annahme sein sollten, ennet dem Rhein würden sich die Dinge in Sachen journalistischer Medien - Trainer anders präsentieren – hm, Sie könnten sich täuschen.
Deutschlands Medien – Trainer – ein (unvollständiger) Einblick in das deutsche Journalisten - Schaffen:
- Katrin Prüfig
- Michael Harles
- Jens- Uwe Meyer
- Torsten Sasse
- Die Wiegands
- Christoph Teuner
- Die Hesse
- Die Berliner
- Corinna Wohlfeil
- Die NRW - Jugend
- Frank Wittke
- Herman Kutzer
- Die Göpfert's
- Die Kölnerin
Und so werden übrigens Deutschlands Diplomaten medien-mässig trainiert -- feine Sache, wie das Foto* oben eindrücklich belegt.
Die New York Times und Tzipi Livni
Sie läuft für den Westen. Als Hoffnungsträgerin, als Gemässigte. Als neue Golda Meir. Und so wird sie auch behandelt. Vom Westen.
Genauer gesagt von der New York Times. Der gewährte Tzipi Livni, zur Zeit Oppositions- Führerin Israels, ein wahrlich formidables Interview.
Fragt Deborah Solomon:
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Your parents were among the country’s founders.
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“They were the first couple to marry in Israel, the very first. Both of them were in the Irgun. They were freedom fighters, and they met while boarding a British train. When the British Mandate was here, they robbed a train to get the money in order to buy weapons.“
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It was a more romantic era. Is your mom still alive?
Ähh, was sagt die Journalistin da: eine romantische Ära? Irgun?
Irgun war bekanntlich eine jüdische extrem nationalistisch – militärische Untergrundorganisation; je nach Standpunkt ist auch von einer Terror – Organisation die Rede. Auf alle Fälle wurden mit Sprengstoff und Knarren nicht Pfadi- Uebungen veranstaltet. Irgun, das war nebst dem künftigen Premier Menachem Begin übrigens auch Papa Livni; entsprechend wurde denn auch Töchterlein Tzipi er- zogen. Stramm rechts, nix westlicher Schmusekurs und so.
Äben, eine romantische Ära.
Fragt sich Journalist, was denn wohl geschehn würde, hätte ein Medienschaffender gesagt: okay, palästinensische Flugzeugentführungen in den 80er und 90er Jahren waren ne romantische Ära – andere werden schon für harten, aber fairen Journalismus . Nach solch' einer romantischen Aussage wär’s aber wohl zu Ende gewesen – zu Recht!
Hey, New York Times – you have a problem.
Die Medien - Trainer

Uff, aufgewacht aus einem schlechten Traum – Zukunft als Journalist und so. Tja, was macht bloggender Journalist da? Richtig, er schaut mal, was die lieben Kolleginnen und Kollegen denn so aus ihrem Journalisten – Leben gemacht haben.
Drum hier eine nette kleine Liste der Ex-, Noch-, und Bald-Wieder- Kolleginnen und Kollegen, die sich doch (fast) alle als Medientrainer versuchen:
Die Fernseh - Trainer:
- Heiner Hug
- Patrick Rohr
- Rolf Probala
- Steffen Lukesch
- Regula Elsener
- Beat Glogger
- David Jans
- Kurt 'Sigi' Siegenthaler
- Hallo Schatz resp. Hugo Bigi
- Gabriela Amgarten (bald auch zu buchen)
- Oliver Steffen (die Jugend)
Die Radio - Trainer:
- Marina Villa
- Flavien Allenspach
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- Benedikt Luginbühl
- Andreas Schefer
- Tobias Keller
Die Rührigen:
- Christian Fehr
- Peter Küng
- Karin Müller
Die Angeber:
- Simmen who? (Eigenwerbung: "Heute eines der führenden Schweizer Beratungsunternehmen für Oeffentlichkeitsarbeit")
- Die Liechtensteiner
Die - Ex (Chefredaktoren):
- Esther Girsberger
- Bernhard Weissberg (h/t Journo)
- Martin Hofer
- Andreas Durisch
- Jürg Wildberger
- Rolf Leeb
- Ivo Bachmann
- René Lüchinger
- Karl Bühlmann
- Gisler, Meier, Z'Graggen (grad drei Ex auf einen Chlapf)
- Ruedy Wyss
Das Sammelsurium:
- Die Wissenden
- Hugo Schittenhelm
- Simon Hubacher
- Bettina Mutter
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- Olivier Laube
- René Ammann et alia
- Die Fratres
- Dani Nieth
- Dave Hertig
- Ronald Haug (kann's mit Hugo Bi.)
- Mathias Marti
- Mein Arbeitgeber
- Medienausbildungszentrum MAZ
Die Bulldoggen:
- Sacha Wigdorovits, Max Fischer et alia
- Alexander Segert
- Gregor Rutz
Uups:
- Thomas Illi
Die Ganzheitlich - Denkenden:
- Trix Angst
- Barbara Lukesch
- Barbara Ritschard
Der Schriftsteller:
- Lukas Hartmann
Die Ost- Schweizer:
- Felix Mätzler
- Roger Huber
- Patrick Senn
- Ferris Bühler (Der Trainer von Mister Schweiz)
Der Hammer*:
Der feine schwarz / weiss – Helgen oben in diesem Post zeigt die damalige Crew der Konsumenten- Sendung „Kassensturz" des Schweizer Fernsehens SF. Und das Bild stammt aus der Eigenwerbung meines absoluten Trainings - Favoriten! Der ehemalige Kassensturz – und Tagesschau- Kollege Pierre Freimüller (Eigenwerbung: "Ueber 1.500 Medientrainings" Und: „Er hat zahlreiche – auch harte – Interviews geführt“).
Aber auch das gibt's:
- Hansjoerg Enz
- Christian Handelsman
Die Vorausschauenden:
- Christian Leu
Uebrigens: Scho no echli heikel, dieses Nebeneinander von Journalismus, Journalismus - Ausbildung und gleich im Studio nebenan den potentiellen Interview- Partnern aus Wirtschaft und Politik beibringen, wie sie den Journalisten - Fragen am elegantesten ausweichen, oder? Denn, worum, wenn nicht darum, geht's denn in der Regel bei einem Medientraining? Für Kravattenknopf- und Lächel-Beratung braucht ja niemand diese nicht ganz gratis angebotenen Medientrainings, oder?
Wie dem auch sei.
Der Lehrmeister Nahost:
Möglicherweise ist die eh' nach wie vor ein feiner Lehrmeister – und mit Nah - Kampf - Praxis meine ich den Umgang mit den Herren Danny Seaman und Mark Regev, dem paranoiden Wadenbeisser und dem devoten Sprachrohr des israelischen Premierministers Bibi Netanyahu.
Was ich damit anspreche? Nun, hier ein Beispiel aus ebendieser Praxis.
Jüngst hatte ja die israelische Regierung beschlossen, die Gaza – Blockade aufzuheben; feines Wording, gell. So fein, dass in der Redaktion in Headquarters die zuständige Kollegin just fand, nun würden ab sofort sämtliche Lebensmittel und sonstigen Güter in den Gaza – Streifen eingeführt werden. Auf meine schüchterne Frage, woher sie denn das habe, meinte sie: „Das hat Mark Regev gesagt.“
Well, es braucht halt doch einiges an (Hintergrund-) Information, um die Mechanismen des Lügens, Verschweigens und schamlosen Manipulierens zu erkennen. Denn, oh Wunder zu Jerusalem, der gute Mark Regev und seine Crew publizierten just zwei verschiedene Medien- Mitteilungen: in hebräischer Sprache kein Wort von einer Aufhebung der Gaza- Blockade, während in der englischen Version – für die ach‘ so dummen ausländischen Journalisten gedacht – so ziemlich das Gegenteil stand.
Schwups, schwups, Prime Ministers Spokesman speaking -- und die Weltmeinung wäre Mark the Shark wieder einmal aufgesessen. Fast, Mark, fast.
Vielleicht sollte ich nach sechs Jahren um Regev und Co. auf Nahost – Trainer machen. Was meinen Sie?
Dark forces und sonstige Sprach - Entgleisungen
Er ist wieder einmal ans Rednerpult getreten. Seit anderthalb Jahren ist er der Premierminister, und jedes Mal, wenn er vor die Mikrofone tritt, zittert seine Zuhörerschaft – vor Scham oder ungläubigem Staunen.
Dieses Mal meint Bibi Netanyahu, nicht nur, die ganze Welt arbeite auf die Zerstörung Israels hin; dieses sein Weltbild prägte bereits seine erste Amtszeit, und zieht sich als roter Faden ebenso durch seine momentane Politik. Nein, er hat nach wie vor kein Wort zu sagen, das zumindest als der Ansatz einer Vision zu interpretieren sein könnte. Nichts, ausser der mantra-mässigen Beschwörung von dark forces kommt nichts.
Nun geht es hier nicht primär darum, die politische Leistung Netanyahus zu würdigen; um den outcome seiner Amtszeit einzuordnen, benötigt es keiner allzu prophetischen Gaben. Es geht hier vielmehr um einen Blick auf die Sprache.
So lesen wir zum Beispiel zur propagandistisch wohl fein präsentierten Lockerung des sogenannten Gaza- Blockade, nun könnten die Palästinenser im Gaza- Streifen wieder Kohl, Süssigkeiten und so essen; als ob sie das nicht seit langem konnten, sprich praktisch alle Güter durch Tunnels in den Gaza- Streifen geschmuggelt wurden. Kein Wort, dass es nun wahrlich nicht darum geht, sondern um die Tatsache, dass nach wie vor nicht ausreichend Baumaterial eingeführt, kein Kapital investiert und damit Arbeitsplätze geschaffen werden können. Feine Reportage dazu übrigens in der NYT. Und noch besser: Die Analyse, weshalb Sie zu Hause im Westen mitverantwortlich sind für das Desaster Namens Gaza, oder etwa hier Gewinner und Looser im Nahost - Poker, gell.
Schreibt aber ein Kommentator der grössten israelischen Verkaufszeitung, die in Gaza würden nun wieder fein essen, während Israel Dreck fresse. Und in derselben Zeitung höhnt ein Journalist, die Europäer hätten ihren moralischen Kompass verloren. Denn, so der israelische Kommentator, die Europäer könnten nicht mehr ernst genommen werden, da sie die Rechte von Tätern höher stellten als jene der Opfer – natürlich geht’s um den Einsatz von dem, was hierzulande militärische Stärke genannt wird.
Gibt es deutlichere Sprachbeispiele um die Tatsache zu unterstreichen, dass Israel kein westlicher Staat ist, sich selber ein Israel- Only – Weltbild zusammenschustert? Leuchtet immer noch nicht ein, dass der vom Westen geforderte Menschenrechts – Dialog hierzulande schlechterdings Aneinander - Vorbei- Reden bedeutet?
Man braucht, wie ich, kein Fan von Robert Fisk, dem Nahost- Korrespondenten des britischen Independent, zu sein. Aber Mann und Frau sollte das hier von Fisk lesen. Denn Sprache ist, meine Damen und Herren Propagandisten und Journalisten, Sprache ist kein Stein, den man ungestraft andern an die Köpfe haut.
Die Menschenrechts-Organisatio n Huma [...]