Er kam zum Arbeiten. Eigentlich.

Martin Lejeune ist ein Journalist des deutschen „Freitag“.  Lejeune wollte nach Gaza, zum Arbeiten; Beiträge aus dem abgeriegelten Küstenstreifen für seine Leserschaft schreiben. Das tun Journalisten. Eigentlich.

Nicht so Martin Lejeune. Das israelische Government Press Office GPO verweigert dem deutschen Kollegen die Akkreditierung. Und ohne Akkreditierung kommt keiner in den Gaza - Streifen.

Am 27. Juli macht sich der Journalist, getreu gründlicher deutscher Vorbereitung, bei der israelischen Botschaft zu Berlin kundig, was er denn für seine Akkreditierung alles vorzuweisen habe; der Botschaftssprecher Aaron Sagui meldete sich zwei Wochen später, kündigt den Besuch des deutschen Journalisten den israelischen GPO-Leuten an. Soweit, so gut.

Martin Lejeune zieht denn auch am 21. September frohen Mutes und mit allen nötigen Papieren, so wie ihm dass die israelische Botschaft in Berlin mitgeteilt hatte, zum GPO – Büro in Jerusalem – es sollte nicht sein letzter Besuch der Hillel Street 37 sein. Fünf aufeinander folgende Tage trabt der junge, offenbar sehr geduldige Journalist vor, möchte seine Akkreditierung abholen. Dann wird ihm bescheinigt, dass „Der Freitag“ das Problem sei; welches „Problem“  - wir werden’s nie erfahren.

Denn am sechsten Besuchstag teilen die GPO-ler Martin Lejeune mit, dass er keine Akkreditierung kriegen wird. Begründung gibt es keine.

Philipp Grassmann, Chefredaktor des „Freitag“, protestiert schriftlich beim GPO: "The Freitag is a respected newspaper. I can see no reason whatsoever, to deny Mr. Lejeune the access to the Gaza Strip and, by doing so, to infringe on the rights of the free press."

Die Foreign Press Association FPA, die Vereinigung der Auslandsjournalisten in Israel, protestiert ebenso, ohne Erfolg.

Und wieder kann einer weniger aus dem Gaza – Streifen berichten, über 1.5 Millionen Menschen, die de facto unter israelischer Besatzung leben. Und wieder verstummt eine Stimme, die informieren wollte. 

Darum geht’s. Eigentlich.