Flotte Werbung in eigener Sache der Kollegen von der BBC - never stop asking, heisst's da. You can't suppress a powerful question. Wohl wahr, eigentlich. Was aber, wenn die Fragen nicht mehr gestellt werden, nicht mehr gefragt werden will, nicht mehr gefragt werden soll, oder nicht mehr gefragt werden kann?
Und so wollen wir doch künftig an dieser Stelle die eine oder andere kurze Frage in die Runde werfen.
Heute wollt' ich fragen:
Auf Geheiss von Israels Aussenministerin Tzipi Livni wurde der UN-Gesandte für Menschenrechte, Richard Falk, bei der Einreise nach Israel festgehalten und am nächsten Tag ausgeschafft. Falk, ein amerikanischer Jude, ist ein harscher Kritiker israelischer Menschenrechtsverletzungen. Frage: Falls Israels Verhalten konform sein sollte mit demokratischen Spielregeln, warum stellt sich dann das Land nicht den Fragen seiner Kritiker?
Kommentare
Gerhard:
Wenn man die UN und ihre Beschlüsse nicht anerkennt, so ist es eigentlich nur konsequent, auch den UN-Beschluss von 1947 zur Gründung des Staates Israel nicht anzuerkennen.
Wenn die Aussenministerin Israels ihre Mitbürger vor die Tür setzen will, ist es eigentlich nur konsequent, wenn die Staatengemeinschaft Israel die Tür weist.
Statt zu protestieren, wie Israel mit einem UNO- Vertreter umspringt, brachte der UN- Generalsekretät Ban Kimoon gegenüber Israel nur sein Bedauern zum Ausdruck, dass der von Israel abgewiesene Leiter der Palästinakommission für Menschenrechte der UNO, Richard Falk, nicht die Position Israels gegenüber den Palästinensern vertritt.
Das nennt sich nun Weltorganisation der Staaten, denen angeblich Menschenrechte und Meinungsfreiheit so viel bedeutet !!
Donnerstag, 18. Dezember 2008 um 14:32 >> antworten
Da liegen die Nerven ja ziemlich blank, wie es scheint.
Um so erstaunlicher, weil das Thema, ja der ganze Konflikt, in früheren Zeiten, lang ist´s her, doch ganz anders interessierte.
Aber die Erklärung ist wohl ganz simpel:
Es sind bald Wahlen.
gestern hat mich ein Artikel im Tagesanzeiger gefreut!
EU bringt palästinensische Polizei auf den rechten Weg
Da scheint eine EU-Mission wirklich Sinn zu machen und positive Resultate zu zeigen.
Europäische Ausbildung einer palästinensischen Polizei ist wahrscheinlich nicht gerade das, was sich humanitäre Entwicklungshelfer vorstellen, aber für mich ist dieser Bericht ein starkes Zeichen dafür, dass in Palästina nicht nur Ohnmacht und radikale Gewalt am Werk sind.
Vor allem die Grundhaltung des britischen Ausbildners, General Smith, finde ich bemerkenswert: „Die Effizienz einer zivilen Polizei misst sich nicht an der Zahl ihrer Schlagstöcke, sondern daran, dass sie die öffentliche Ordnung unter möglichst geringem Einsatz von Gewalt zu wahren vermag“.
Dass sich auch Juristen und Menschenrechtsexperten an dieser Ausbildung beteiligen, macht noch glaubhafter, dass es sich um eine Mission handelt, die wirklich daran interessiert ist, dem gängigen Vorurteil entgegenzuwirken, die Araber könnten halt nur mit Steinen und Fäusten sprechen.
Frieden auf Erden wird auch dieses Programm nicht bringen – aber es ist ein Schritt in eine andere Richtung, ein Signal aus Palästina, das hoffentlich nicht übersehen wird.
Wer meint, dass man berechtigten Widerstand der Palästinenser mit polizeilichen Mitteln lösen kann, befindet sich in einem großen Irrtum.
Und außerdem- ist die EU nicht Erfüllungsgehilfe der USA ?
Die EU zu favorisieren, ist das Gleiche, wie den Teufel mit dem Belzebub auszutreiben.
Was die USA und Israel bisher nicht geschafft haben, nämlich den berechtigten Widerstand der Palästinenser zu brechen, sollen nun Kallaborateure aus den eigenen Reihen mit Unterstützung ausländischer Mächte "vollbringen" ? Perfider gehts nimmer !!! Anna
Demok:
gehe selbstredend davon aus, dass Sie explizit einen unbewaffneten Widerstand meinen -- alles andere hat in diesem Blog keinen Platz und schon gar kein Verständnis!
Beste Grüsse
André Marty
Wenn die Aussenministerin Israels ihre Mitbürger vor die Tür setzen will, ist es eigentlich nur konsequent, wenn die Staatengemeinschaft Israel die Tür weist.
Dienstag, 16. Dezember 2008 um 22:56 >> antworten
Das nennt sich nun Weltorganisation der Staaten, denen angeblich Menschenrechte und Meinungsfreiheit so viel bedeutet !!
Donnerstag, 18. Dezember 2008 um 14:32 >> antworten
Um so erstaunlicher, weil das Thema, ja der ganze Konflikt, in früheren Zeiten, lang ist´s her, doch ganz anders interessierte.
Aber die Erklärung ist wohl ganz simpel:
Es sind bald Wahlen.
Mittwoch, 17. Dezember 2008 um 11:18 >> antworten
EU bringt palästinensische Polizei auf den rechten Weg
Da scheint eine EU-Mission wirklich Sinn zu machen und positive Resultate zu zeigen.
Europäische Ausbildung einer palästinensischen Polizei ist wahrscheinlich nicht gerade das, was sich humanitäre Entwicklungshelfer vorstellen, aber für mich ist dieser Bericht ein starkes Zeichen dafür, dass in Palästina nicht nur Ohnmacht und radikale Gewalt am Werk sind.
Vor allem die Grundhaltung des britischen Ausbildners, General Smith, finde ich bemerkenswert: „Die Effizienz einer zivilen Polizei misst sich nicht an der Zahl ihrer Schlagstöcke, sondern daran, dass sie die öffentliche Ordnung unter möglichst geringem Einsatz von Gewalt zu wahren vermag“.
Dass sich auch Juristen und Menschenrechtsexperten an dieser Ausbildung beteiligen, macht noch glaubhafter, dass es sich um eine Mission handelt, die wirklich daran interessiert ist, dem gängigen Vorurteil entgegenzuwirken, die Araber könnten halt nur mit Steinen und Fäusten sprechen.
Frieden auf Erden wird auch dieses Programm nicht bringen – aber es ist ein Schritt in eine andere Richtung, ein Signal aus Palästina, das hoffentlich nicht übersehen wird.
Freitag, 19. Dezember 2008 um 10:06 >> antworten
Und außerdem- ist die EU nicht Erfüllungsgehilfe der USA ?
Die EU zu favorisieren, ist das Gleiche, wie den Teufel mit dem Belzebub auszutreiben.
Was die USA und Israel bisher nicht geschafft haben, nämlich den berechtigten Widerstand der Palästinenser zu brechen, sollen nun Kallaborateure aus den eigenen Reihen mit Unterstützung ausländischer Mächte "vollbringen" ? Perfider gehts nimmer !!! Anna
Freitag, 19. Dezember 2008 um 20:56 >> antworten
gehe selbstredend davon aus, dass Sie explizit einen unbewaffneten Widerstand meinen -- alles andere hat in diesem Blog keinen Platz und schon gar kein Verständnis!
Beste Grüsse
André Marty
Samstag, 20. Dezember 2008 um 17:46 >> antworten