Die Plagen Israels
Sind Sie schwul oder lesbisch? Dann wissen Sie Bescheid. Falls nicht: Lesen Sie weiter, aber sagen Sie nicht, wir hätten sie nicht gewarnt.
"Rehabilitationszentrum für Homosexuelle und Lesben, damit diese sexuellen Tendenzen abgeschafft werden können".
Denn:
"diese Leute sind gefährlich und wir müssen ein Auge auf sie werfen."
"Das ist eine Plage, die unser Land zerstören kann."
"Das Gesundheitsministerium muss mit dieser Plage so umgehen wie mit der Vogelgrippe."
"Wir müssen ein Team an spezialisierten Psychologen und Psychiatern gründen, die ihnen helfen,
zurück zu einem normalen Leben zu kommen - so wie wir das in einem Drogen-Rehabilitationszentrum tun."
Sätze aus dem Mittelalter – bloss, dass sie diese Woche ausgesprochen wurden. Und zwar im israelischen Parlament.
Die Knesset, also die vom israelischen Volk gewählten Politiker, hatte sich mit einer Vorlage besonderer Art zu befassen. Es ging darum, ob per Gesetz die Durchführung aller Gay-Paraden und jeglicher Demonstrationen von Schwulen und Lesben in Jerusalem verboten werden könne. Begründung: Dies störe die öffentliche Sicherheit, verletze die Sensibilitäten der Bevölkerung und verstosse gegen religiöse Gesetze.
Falls Sie jetzt glauben, es wäre ein Aufschrei durch Israel gegangen – soll ja so etwas wie Toleranz, Anstand und gesunden Menschenverstand geben – dann irren Sie sich. Solch’ monströse Politiker-Äußerungen gehen sang- und klanglos unter. Einzig ein in das Gesetzesverfahren involvierter Rechtsprofessor erinnerte die Politiker daran, hier gehe es um das Grundrecht der freien Meinungsäusserung; der Warner wurde niedergeschrien.
Nissim Ze’ev von der religiösen Shas-Partei würde übrigens gemäss eigenen Angaben gerne einen Gesetzes-Antrag für ein generelles Verbot von homosexuellen Beziehungen einbringen. Aber so was sei im Parlament chancenlos – leider, meint der israelische Parlamentarier.
Die Menschenrechts-Organisatio n Huma [...]