Flotte Werbung in eigener Sache der Kollegen von der BBC - never stop asking, heisst's da. You can't suppress a powerful question.
Wohl wahr, eigentlich. Was aber, wenn die Fragen nicht mehr gestellt werden, nicht mehr gefragt werden will, nicht mehr gefragt werden soll, oder nicht mehr gefragt werden kann?
Und so wollen wir doch künftig an dieser Stelle die eine oder andere kurze Frage in die Runde werfen.
Heute wollt' ich fragen:
1.200 Kindern aus Immigranten - Familien droht die Aussschaffung aus Israel. Laut dem stellvertretenden Premierminister und Innenminister Eli Yishai ist die Deportation richtig und wichtig, um den jüdischen Charakter Israels nicht zu gefährden. Es handle sich laut dem Chef der religiösen Shas-Partei um “eine demografische Gefahr und ein Risiko der Assimilation”. Sollten die Kinder nicht deportiert werden, werde Shas aus der Regierungskoalition austreten, drohte Yishai. Meine Frage: ist das Rassismus? Und falls nein: Was ist Rassismus?
Kommentare
Richard Schwab:
Solche Diskussionen und auch Ausschaffungen gibt es in sämtlichen europäischen Ländern, in den USA bis nach Asien, mit haargenau der gleichen Argumentationsstruktur: einmal fürchtet Kalifornien um seinen "weissen" Charakter; das andere Mal haben gewisse Engländer und Schweden Angst vor der "Verpolnisierung" oder die Italiener vor den Romas.
Was jetzt speziell an der Situation in Israel sein soll, und warum die Israeli wieder die ersten sein sollen, die deswegen explizite rassistisch sein sollen ist mir nicht klar. Oder macht es etwa einen Unterschied, wenn solche Statements von einem Minister eines "jüdischen" Staates gemacht werden?
der grund für die ausschaffung ist tatsächlich, dass diese leute den jüdischen charakter israels zu verändern drohen sollen? ja, wenn das kein rassismus ist, dann weiss ich auch nicht. einmal mehr fehlen mir die worte.
Ich erinnere mich noch an ein Plakat, als ich in Israel lebte: Da war ein blondes und ein äthiopisches Mädchen drauf und der Slogan lautete in etwa: „Ein Land, ein Volk und ein 'Leader'“. Es ist ganz komisch, denn Rassismus kann es ja eigentlich nicht sein (weisses und schwarzes Kind...). Trotzdem wurde auf dem einen Volk beharrt... hm...
Dies ist reiner Rassismus. Gerade als juedisches Volk, dass 2000 Jahre in der Diaspora gelebt hat, sollte die Immigrationspolitik viel feinfuehliger angegangen werden.
Die Immigrationspolitik und die Behandlung der ehemaligen SLA Soldaten sind das traurigste und unmoraliste Kapitel der Israelischen Geschichte (m.E)!
Schon alleine der im Artikel verwendete Ausdruck «Deporting» spricht für sich. Dabei fällt mir auch noch ein ganz anderer Ausdruck als Rassismus ein, aber ich lass' das mal lieber...
Falls diese Immigranten jüdisch wären, könnten sie dann bleiben? Falls ja, ist es kein Rassismus, sondern eine religiöse Diskriminierung, und dies wäre genauso ungeheuerlich. Aber eigentlich nichts Neues aus dem Staate Israel.
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Teile Ihre Ansicht nicht. Die geplante Deportation, so der Innenminister, von Kindern ist als neue Qualität anzusehen und hat mit der bisherigen rigiden und weitgehend mit westlichen Ländern übereinstimmenden Ausländerpolitik wenig gemeinsames. Die Ausschaffung von Kindern ist etwas Neues für Israel.
é Marty: Mit "nichts Neues" meinte ich auch nicht die drohende Ausschaffung der Immigranten-Kinder, sondern die m.E. zunehmend erkennbare generelle Absicht Israels, alles Fremde (sprich Palästinenser) und Andersgläubige (sprich Muslime) loswerden zu wollen. Und dies ist ganz klar eine rassistisch motivierte ethnische Säuberung.
Was jetzt speziell an der Situation in Israel sein soll, und warum die Israeli wieder die ersten sein sollen, die deswegen explizite rassistisch sein sollen ist mir nicht klar. Oder macht es etwa einen Unterschied, wenn solche Statements von einem Minister eines "jüdischen" Staates gemacht werden?
Mittwoch, 21. Oktober 2009 um 09:58 >> antworten
"sämtliche europäische Länder" diskutieren über die Ausschaffung von Kindern aufgrund ihrer Religions- Nicht - Zugehörigkeit?
Wäre froh um entsprechende Beispiele; ein paar wenige würden reichen, mich aber keineswegs beruhigen. Danke
Mittwoch, 21. Oktober 2009 um 14:59 >> antworten
Mittwoch, 21. Oktober 2009 um 10:16 >> antworten
Mittwoch, 21. Oktober 2009 um 18:36 >> antworten
Die Immigrationspolitik und die Behandlung der ehemaligen SLA Soldaten sind das traurigste und unmoraliste Kapitel der Israelischen Geschichte (m.E)!
Mittwoch, 21. Oktober 2009 um 23:01 >> antworten
Freitag, 23. Oktober 2009 um 03:06 >> antworten
Freitag, 23. Oktober 2009 um 16:40 >> antworten
Teile Ihre Ansicht nicht. Die geplante Deportation, so der Innenminister, von Kindern ist als neue Qualität anzusehen und hat mit der bisherigen rigiden und weitgehend mit westlichen Ländern übereinstimmenden Ausländerpolitik wenig gemeinsames. Die Ausschaffung von Kindern ist etwas Neues für Israel.
Montag, 26. Oktober 2009 um 14:54 >> antworten
Dienstag, 27. Oktober 2009 um 09:00 >> antworten