Flotte Werbung in eigener Sache der Kollegen von der BBC - never stop asking, heisst's da. You can't suppress a powerful question. Wohl wahr, eigentlich.
Was aber, wenn die Fragen nicht mehr gestellt werden, nicht mehr gefragt werden will, nicht mehr gefragt werden soll, oder nicht mehr gefragt werden kann?
Und so wollen wir doch künftig an dieser Stelle die eine oder andere kurze Frage in die Runde werfen.
Heute wollt' ich fragen:
US - Vizepräsident Joe Biden ist im Nahen Osten gelandet. Seine Visite steht im Zeichen indirekter Verhandlungen zwischen Israeli und Palästinensern, worauf die USA seit Monaten gedrängt hatten. Meine Frage: Wie kommt es, dass indirekte Verhandlungen als Erfolg gewertet werden? In den 90er Jahren wurde im Rahmen der Oslo - Abkommen gefeilscht und gehandelt, eben verhandelt. Nun setzen sich allenfalls die Konfliktparteien nicht einmal mehr direkt gegenüber -- und das soll ein politischer Erfolg sein? Oder ist dies nicht vielmehr das untrübliche Zeichen für das Versagen der Politiker, die an einer tatsächlichen Annäherung kaum noch interessiert sind?
Nachtrag von 15:59:
Israel approved the construction of 1,600 new homes for Jews in disputed east Jerusalem on Tuesday -- a move that immediately clouded a visit by Vice President Joe Biden aimed at repairing strained ties and kickstarting Mideast peace talks. The Interior Ministry announced the construction plans just as Biden was wrapping up a series of warm meetings with Israeli leaders. There was no immediate reaction from the vice president.
Das scheint mir auch genau so zu sein. Die Politiker haben versagt, aus Angst einen Fehler oder gar mehrere Fehler zu machen. Eine Annäherung der Konfliktparteien ist in meilenweite Entfernung verschwungen, leider.
Ich verfolge ihren Blog aus der fernen Schweiz, da mich die Gegend und Menschen dort (wo ich leider noch nie war) faszinieren.
So ist und war das schon immer in der Politik. Jeder 'Sch...' (sorry dieser Ausdruck) wird schon als Erfolg gewertet. Schliesslich will man zu Hause wieder gewählt werden.
It's a powerplay! Die Israelis testen Obama's Regierung, um herauszufinden, wo deren Geduld aufhört. Bis heute konnten die Israelis mehr oder weniger tun und lassen, was sie wollten - die US-Amerikaner haben knurrend zugeschaut. Auch hier spielt die heimische Politik eine sehr grosse Rolle: in den USA verfügen die Israelis über eine äusserst starke, weil Pro-Israelische Lobby. Und die darf nich 'einfach so' vergrault werden. Und: Netanyahu hat immer schon gemacht, was ihm und seiner Partei genützt hatte. Da fragt er sicher nicht vorher die US-Amerikaner.
Eine verzwickte Situtation.
Andere Länder hätte man wirtschaftlich schon längst isoliert, um die Konfliktparteien an einen Tisch zu zwingen.
Doch offensichtlich sind die wirtschaftlichen Verstrickungen zu gross, weshalb Politiker auch gar kein Intresse haben, hier etwas aufs Spiel zu setzen.
Und: Für die wirtschaftliche Zusammenarbeit bedarf es nicht, sich ins Konfliktgebiet zu begeben, ergo braucht man nicht sich für einen möglichen dauerhaften Frieden zu engagieren...
Ohne Druck von aussen - und das können nicht nur schöne Worte sein - wird sich nichts verändern...
: Hast du nicht das Gefühl, das die historische Komponente nicht auch mitspielt. Denn niemand will, dass das Projekt Israel scheitert. Das würde wohl auch ein Scheitern der eigenen Aussenpolitik bedeuten. Somit steht man vor der Wahl, Israel gewähren zu lassen oder sich einzugestehen, dass man sich 60 Jahre lang geirrt hat.
Letzthin las ich in einem Artikel, dass die UBS durch ihr Fehlverhalten das geschafft hat, was die Linken in 20 Jahren nicht geschafft haben: die Abschaffung des CH-Bankgeheimnisses. Meine These angesichts des erneuten Siedlungsbaus: Die Israelis werden irgendwann ihr Fehlverhalten soweit treiben, dass sie ihren ungerechtfertigten historischen Opferbonus und ihre Freunde verlieren und die Palästinenser von der Weltgemeinschaft ihr Land zurückbekommen.
@ Adrian
Ich würde eher das Gegenteil sagen: Wenn die Lösungsfindung erfolgreich sein soll, sollten die aussenpolitischen Fehler der Vergangenheit möglichst keine Rolle spielen. Ansonsten werden die Parteien ewig nachtragend sein, weiterhin dem Prinzip «Auge um Auge» folgen und in irgendeiner Form Vergeltung ausüben («Ihr habt doch damals...»).
Das schliesst allerdings nicht aus, dass - sobald sich einmal eine Lösung etabliert hat und die Zeit reif ist - die Vergangenheit von allen Seiten her aufgearbeitet wird.
Ich verfolge ihren Blog aus der fernen Schweiz, da mich die Gegend und Menschen dort (wo ich leider noch nie war) faszinieren.
Herzliche Grüsse
feldwaldwiesenblogger
Dienstag, 9. März 2010 um 07:45 >> antworten
Dienstag, 9. März 2010 um 11:00 >> antworten
Eine verzwickte Situtation.
Mittwoch, 10. März 2010 um 05:53 >> antworten
Doch offensichtlich sind die wirtschaftlichen Verstrickungen zu gross, weshalb Politiker auch gar kein Intresse haben, hier etwas aufs Spiel zu setzen.
Und: Für die wirtschaftliche Zusammenarbeit bedarf es nicht, sich ins Konfliktgebiet zu begeben, ergo braucht man nicht sich für einen möglichen dauerhaften Frieden zu engagieren...
Ohne Druck von aussen - und das können nicht nur schöne Worte sein - wird sich nichts verändern...
Donnerstag, 11. März 2010 um 00:10 >> antworten
Freitag, 12. März 2010 um 12:43 >> antworten
Samstag, 13. März 2010 um 11:19 >> antworten
Ich würde eher das Gegenteil sagen: Wenn die Lösungsfindung erfolgreich sein soll, sollten die aussenpolitischen Fehler der Vergangenheit möglichst keine Rolle spielen. Ansonsten werden die Parteien ewig nachtragend sein, weiterhin dem Prinzip «Auge um Auge» folgen und in irgendeiner Form Vergeltung ausüben («Ihr habt doch damals...»).
Das schliesst allerdings nicht aus, dass - sobald sich einmal eine Lösung etabliert hat und die Zeit reif ist - die Vergangenheit von allen Seiten her aufgearbeitet wird.
Samstag, 13. März 2010 um 13:27 >> antworten