Der Verkehrsminister kuscht, ein Entscheid des obersten Gerichts wird ignoniert, praktisch alle schweigen, oder schauen beschämt weg. In Jerusalem haben Frauen in verschiedenen Bussen der öffentlichen Verkehsbetriebe nicht nur hinten einzusteigen, sondern auch hinten Platz zu nehmen. Damit die ultra-orthodoxen Herren ungestört vorne sitzen können. Kollegin Mertens - nicht unbedingt das, was man eine Israel - basherin nennen könnte - von der NZZ am Sonntag hat sich des Themas angenommen.
Und sagen Sie jetzt nicht, dass erinnere ja an Teheran, gell.
Kommentare
Lara:
Dieser wachsende Einfluss der ultra-orthodoxen Juden und eine allgemeine Zunahme des religiösen Fundamentalismus ergeben keine guten Aussichten auf eine baldige Friedenslösung. Sind diese Gruppierungen auch in der Regierung vertreten oder anders gesagt: Muss die israelische Regierung aus Koalitionsgründen beim Treffen von Entscheidungen auf diese Herren Rücksicht nehmen?
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Shas mit Innenminister Eli Yishai sitzt als zentraler Koalitionspartner in der Regierung Netanyahu. Das Prinzip der überproportionalen Vertretung kleiner und religiöser Parteien hängt mit dem israelischen Wahlsystem zusammen, das keine klaren Mehrheiten ermöglicht. Entsprechend orientiert Premier Netanyahu seine Politik nicht nur, aber eben sehr wohl auch nach den Bedürfnissen seiner Koalitionspartner. Jüngstes Beispiel in einer langen Reihe des Entgegenkommens: In Askelon kann die Notfallaufnahme des Spitals auf Geheiss des religiösen Gesundheitsministers nicht gebaut werden, weil sich der Bauplatz angeblich auf einem alten Friedhof liege, wogegen Ultra-Orthodoxe Sturm gelaufen sind - und die Regierung ist eingeschwenkt
Der Status quo Ben Gurions mit den Orthodoxen erweist sich anhand dieser Tendenzen als fataler Fehler. Israel muss sich entscheiden: Will es eine nationaljüdisches Land mit einem Hauch Demokratie sein oder ein demokratisch-laizistisucher Staat.
Ein grosses Problem ist, dass in Israel eben ein konservatives Judentum vorherrscht- auch in der Bevölkerung. Im Gegensatz zu USA und Europa hat das Reformjudentum einen schweren Stand.
Freitag, 26. März 2010 um 21:25 >> antworten
Shas mit Innenminister Eli Yishai sitzt als zentraler Koalitionspartner in der Regierung Netanyahu. Das Prinzip der überproportionalen Vertretung kleiner und religiöser Parteien hängt mit dem israelischen Wahlsystem zusammen, das keine klaren Mehrheiten ermöglicht. Entsprechend orientiert Premier Netanyahu seine Politik nicht nur, aber eben sehr wohl auch nach den Bedürfnissen seiner Koalitionspartner. Jüngstes Beispiel in einer langen Reihe des Entgegenkommens: In Askelon kann die Notfallaufnahme des Spitals auf Geheiss des religiösen Gesundheitsministers nicht gebaut werden, weil sich der Bauplatz angeblich auf einem alten Friedhof liege, wogegen Ultra-Orthodoxe Sturm gelaufen sind - und die Regierung ist eingeschwenkt
Freitag, 26. März 2010 um 21:57 >> antworten
Ein grosses Problem ist, dass in Israel eben ein konservatives Judentum vorherrscht- auch in der Bevölkerung. Im Gegensatz zu USA und Europa hat das Reformjudentum einen schweren Stand.
Mittwoch, 19. Mai 2010 um 11:48 >> antworten