Frau Kollegin: Esther Saoub, ARD Radio, Kairo

Donnerstag, 27. Mai 2010

Kommentare
rick:
danke für das interview! ich höre ihre reportagen immer gern. zum beispiel von den tunneln zum gaza streifen oder diese woche zu frauenrechten in saudi arabien.

Donnerstag, 27. Mai 2010 um 23:44 >> antworten

Yen Minju:
Wo kriegt man die Hörsendungen?

Freitag, 28. Mai 2010 um 09:47 >> antworten

rick:
yen, such mal nach saoub bei dlf.de. dort findest du einiges, aber nicht alles.

Samstag, 29. Mai 2010 um 19:16 >> antworten

Ich finde (als Nicht-Journalist), dass ein Journalist Themen wie das Nilwasser nicht verkaufen muss, denn es gibt ein Publikum, dass sich automatisch dafür interessiert. Das Problem liegt nicht darin, dass das Thema nicht interessant genug ist, sondern dass wir unsere selbst verschuldete mediale Unmündigkeit ablegen müssen und unsere Medienzeit auch mal mit was anderem füllen als nur Prominews.

Freitag, 28. Mai 2010 um 22:34 >> antworten

Katrins Homepage
Hallo Philipp,

leider ist es so, dass man den Redaktionen seine Themen verkaufen muss. Und selten werden Themen angenommen, die Hintergründe erklären, oder die Menschen zum Nachdenken bringen könnten. Ist alles zu kompliziert. Ob das an der geringen Nachfrage seitens der Medienkonsumenten liegt, weiß ich nicht. Ursache und Wirkung sind meiner Ansicht nach hier nicht ganz klar.

Die Zuschauer, Zuhörer oder Leser können nur das konsumieren, was sie geboten bekommen. Andererseits orientieren sich die Redaktionen auch an den Interessen ihrer Zielgruppen. Wer ist nun verantwortlich für die zunehmend seichte Unterhaltung? Schwer zu sagen. Wenn die Zuschauer mehr mitbestimmen, nachfragen, kritisieren würden, dann würden die Redaktionen ihre Auswahl vielleicht ändern. Aber das müssten schon sehr viele Konsumenten tun. Dazu sind viele zu bequem.

Samstag, 29. Mai 2010 um 19:01 >> antworten

André Marty:
, Philipp:
Es gehört in der Tat zu den grössten Herausforderungen eines Korrespondenten, den Redaktionen Themen zu verkaufen; nüchtern betrachtet ist Verkaufen die korrekte Beschreibung des Alltags. Natürlich gibt es einen Austausch zwischen Redaktionen, weit seltener zwischen Redaktionsleitern und Korrespondenten, aber Redaktionspolitik ist meistens Personalpolitik -- und wer heute in eine Redaktion blickt, sieht, dass der Konsenz über Qualitätsjournalismus auch schon grösser war.
Zu den mindestens so frustrierenden Punkten gehört, was Katrin angefügt hat: Wo bleiben die Reaktionen der Medienkonsumentinnen und - konsumenten?? Einfach wegzappen hilft nicht, im Gegenteil

Samstag, 29. Mai 2010 um 20:55 >> antworten

Ich habe ganze Semester in medienwissenschaftlichen Seminaren gesessen und über Gate Keeper Theorien und Konsumentenfeedbacks diskutiert, ohne auf einen grünen Zweig zu kommen. Als Medienoptimist glaube ich aber, dass jeder gut recherchierte Beitrag sein Publikum findet, in der heutigen vernetzten Welt sowieso, wo die Rolle der Gate Keeper immer geringer wird.

Samstag, 29. Mai 2010 um 23:11 >> antworten

rick:
ex-zdf-mann tilgner, später beim sf, hat nach eigenen angaben sogar getrixt, um seine themen in der heimatredaktion unter zu bringen. Er hat sie einfach über die Nachrichtenagenturen gejagt:

"In dieser Zeit habe ich morgens selbst Meldungen [über Nachrichtenagenturen, rick] zu meinen Themen abgesetzt", sagte der Journalist. Die Redaktionen haben daraufhin 20 Minuten später von sich aus angerufen."

Dieser Rückzug aus der Auslandsberichterstattung hat zur Folge, dass plötzlich irgendwo wieder Krieg o.ä. herrscht. Die Entwicklung dahin bekommt man leider nur noch mit, wenn man sehr breit deutsche und besonders ausländische Medien verfolgt.

Tilgner hat auch die Art "eingebettete Hofberichterstattung" kritisiert:
Die SZ schrieb dazu:

"Tilgner tut sich erkennbar schwer mit jenen ZDF-Leuten, die nah am Berliner Regierungsbetrieb sind und dann mit dem Außenminister Frank-Walter Steinmeier nach Kabul fliegen und berichten. "Die Berliner", sagt er gern, und das klingt gar nicht nett. Nah dran, doch ohne Durchblick, heißt das übersetzt. Mit der Regierung des Gerhard Schröder habe der eingebettete Journalismus in Deutschland angefangen, und Steinmeier setze die Tradition durch, sagt Tilgner schon mal Vertrauten."

Samstag, 29. Mai 2010 um 21:33 >> antworten

Masha:
Sie stellen sehr gute kritische Fragen, Herr Marty, aber die Antworten von Frau Saoub haben mich sehr enttäuscht. Ist Frau Saoub vielleicht selber das feigste Kätzchen unter der Decke? Hat Sie, die doch so abgesichert ist in Ihrer Position Angst vor dem Regime, Klip und Klar, verständlich für alle! Leser, aus zu sprechen, was sich da abspielt in Ägypten? Mit solche kleine, feige Kätzchen kommen die Medien tatsächlich nicht über das Thema Ehescheidungen hinaus. Schade, Frau Saoub, ich hätte von Ihnen mehr Courage (und innenpolitische Beiträge) erwartet.

Samstag, 21. August 2010 um 10:22 >> antworten


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'andré marty berichtet' ist nominiert für den Grimme Online Award 2010.


 

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