Dark forces und sonstige Sprach - Entgleisungen

Donnerstag, 24. Juni 2010

Kommentare
Ashino W. Sushanti:
Erstaunlicher Weise frage ich mich, warum sie denn Herr Fisk so offensichtlich gar nicht mögen?
Meine Schwester lebt nun schon über 20 Jahre im Libanon.
Sie arbeitet dort als Dozentin für internationales Recht und ist daher auch viel in der Region unterwegs. Seit all diesen Jahren diskutieren wir natürlich auch die jeweiligen politischen Verhältnisse, und obwohl meine Schwester eine lebensfrohe als auch optimistische Person ist, die ihren Beruf und ihre Unabhängigkeit liebt, ist sie seit einigen Jahren zutiefst desillusioniert & angewidert über all die amerikanisch-westliche Heuchelei, als auch den tagtäglichen Propagandakrieg auf allen Seiten der tatsächliche Realpolitik vollkommen verdrängen konnte.
Ist es nicht erschreckend wie der Holocaust zu einer blossen Agitations"waffe" verkommen konnte um politische Ziele zu zementieren, die ansonsten in ihrer ideologischen Ausrichtungen nur als Apartheid und Kolonialismus bezeichnet werden können.
Und das von einem Volk das angesichts des erlittenen Horrors und fast Vernichtung offensichtlich nicht willig ist seine besondere Verpflichtung für die Gewähr und Einhaltung sogenannt universeller Menschenrechte - da einst selbst vogelfreies Opfer - als Verpflichtung zu betrachten.
Ein Aspekt der nur selten in der Öffentlichkeit diskutiert wird.
Zudem waren die Juden auch nicht die einzigen Ausrottungs“objekte“. Was auch gerne vergessen wird. Natürlich sind die Zahlen geringer aber in Relation gesetzt konnten die Deutschen fast 76% ihrer behinderten Bürger ausrotten, einschliesslich Blinder und Taubstummer. Eine ebenfalls fast unbekannte Tatsache.
Über 3 millionen russische Kriegsgefangene kamen in Deutschen Todeslagern um und zwischen 16-26 Millionen Russen während des Russlandfeldzuges, davon waren “nur“1 Million Juden.
Und hätte Hitler den Krieg gewonnen, wären auf Jahre hinaus die Vernichtungslager in Polen mit der Vergasung von weiteren Millionen von unwerten slawischen Leben vorangetriebenen worden, da nach der vollzogenen Endlösung der Juden, die Slawen, die in der Nazi-Rassenethik auf der selben Stufe wie die Juden standen, jegliche arische Gleichberechtigung abgesprochen wurde.
Und wer nicht vergast worden wäre, hätte auf Jahrzehnte für Nazi-Deutschlands geplante expandierende Arier-Besiedelung des Ostens als Sklavenarbeiter wahrscheinlich zu Tode schinden müssen.
Irgendwann hätte sich ein Apartheitssystem etabliert, die Vernichtungslager wären abgerissen worden, sofern die arische Bevölkerungshierarchie in den neuen Ostgebieten als gesichert gegolten hätte.
(http://en.wikipedia.org/wiki/World_War_II_casualties, http://en.wikipedia.org/wiki/Nazi_crimes_against_Soviet_POWs, http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_prisoner-of-war_camps_in_Germany, http://en.wikipedia.org/wiki/Eastern_Front_(World_War_II), http://en.wikipedia.org/wiki/Racial_policy_of_Nazi_Germany, http://www.holocaustforgotten.com,
http://www.amazon.de/Wenn-Hitler-Krieg-gewonnen-h%C3%A4tte/dp/3462029444)
Ist es daher nicht erstaunlich, dass es im gegenwärtigen Holocaust-Verständnis es nur noch um dessen jüdische Opfer geht, während alle anderen Opfergruppen fast vollständig ausgeblendet werden. Ganz besonders trifft es die russische Zivilbevölkerung (immerhin rund 10 millionen, gemäss vorsichtiger Schätzungen!!) denen niemand im Mainstream eine Träne nachweint. Es hat fast den Anschein, als ob SIE bekamen was SIE verdienten als “kommunistisches Fussvolk oder Kanonenfutter“.
Hinzu kommt, ein ebenfalls in der Öffentlichkeit kam erwähntes Faktum ist, dass die zionistische Auswanderungsbewegung ebenfalls auf ‘Befreiungs‘terror setzte, (http://guardian.150m.com/palestine/jewish-terrorism.htm, http://en.wikipedia.org/wiki/Zionist_political_violence) um ihre politischen Ziele zu verwirklichen.
Aber was des einen Freiheitskämpfer ist, ist des anderen Terrorist.

Anstelle endloser Ausreden, zunehmenden politischen Extremismus, Theokratie, Militärdoktrinen, gnadenlosem Blutvergiessen und machtpolitische Scharmützeln, die sehr wohl einer leider eher rassistisch-getrübten Agenda entspringen, während Religion nur als Deckmäntelchen benutzt wird, ganz klar auf allen Seiten, sollten Annäherung und Ausgleich stehen. Ein humanistisches Ideal, das im Wüstensand zu Grabe getragen wurde.
Meine Schwester reist auch häufig nach Israel und erzählt mir immer wieder wie erschreckend dort die alltäglich anti-arabische Xenophobie voranschreitet. Während ihrer Arbeitsessen mit der israelischen Elite werden Araber durchaus häufiger als UNTERMENSCHEN deklariert. Höflicher werden sie gerne der degenerierten Attitüde beschuldigt. Und das sind Menschen, die nicht in ultra-orthodoxen Weltbildern & Siedlungen leben. Also, das selbe Elend… wie in der restlichen Region…. nur mit umgekehrten Vorzeichen.
Doch nun zurück zu Herrn Fisk (http://www.youtube.com/watch?v=inBQKBJgM9Y&feature=related) , dem ich der NYT immer und absolut vorziehen würde, weil wenn ich eines zutiefst Verabscheue, dann ist es die pseudo-liberal-politisch maskierte Presseverlogenheit amerikanischer Machtpolitik, die weder die Pressefinger in die richtigen Wunden legt, noch die offensichtliche Wahrheit aussprechen darf. Wie verkommen sich das liest, konnte jeder kritische NYT-Leser sehr genau studieren, als zum IRAK-Krieg fast schon demagogisch geblasen wurde.

Donnerstag, 24. Juni 2010 um 22:13 >> antworten


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