Ein Fall für zwei

Nett sieht sie aus in ihrem schwarzen Deux-Piece, pechschwarzen Haaren und angriffigen dunkelbraunen Augen. Nette, angenehme Stimme. Doch was sie sagt, lässt wenig Zweifel aufkommen, Journalistenfragen filetiert sie messerscharf.
Nitsana Darshan-Leitner, Rechtsanwältin, sechsfache Mutter mit Büros in Tel Aviv und New York. Ihr jüngster Coup: Sie verklagt die Schweizer Grossbank UBS auf eine halbe Milliarde Dollar. Es kommt noch besser: Die Anwältin wirft der UBS die Unterstützung von Terroristen vor. Die ehrwürdige UBS soll dem Iran Dollars in Cash zugeschanzt haben, Geld, das dann von Terror-Organisationen wie Hesbollah, Hamas oder dem islamischen Jihad benutzt worden sei; grobes Geschütz, das die Anwältin da auffährt.
Wahrlich, Nitsana Darshan-Leitner hat Grosses vor. Neue Büros an prächtiger Lage in Tel Aviv hat sie bereits bezogen. Noch muten die Parkett-belegten Räume zwar etwas leer an, aber „wir haben noch ein paar Rechtsanwälte angestellt – es gibt halt sehr viel Arbeit“, meint Nitsana Darshan-Leitner.
Arbeit? Für sie eher Berufung. Denn Darshan-Leitner ist nicht irgend eine der Tausenden israelischen Rechtsanwälte, sie ist die Gründerin von Shurat HaDin. Shurat HaDin hat es sich zur Aufgabe gemacht, für die Sache Israels zu kämpfen. Und zwar als Vertreterin von Terror-Opfern. All’ das mit einer klaren ideologischen Agenda.
So ist Shurat HaDin ist nicht bloss eine zur Lobby-Organisation umfunktionierte Anwaltskanzlei – die gehen die Sache etwas breiter an. So können Sie zum Beispiel auf eine Terror-Tour nach Israel fliegen, organisiert von Shurat HaDin.

Das geht dann so: "Strategic and tactical analysis of the threat to Israel from the Palestinians and Middle Eastern states” – ein Briefing des ehemaligen israelischen Generalstabs-Chef Moshe Ya’alon. Zum Frühstück unterhält Sie ein Mossad-Offizier, Mittagessen gibt’s auf einer Militär-Basis. Es gibt Briefings zu hören mit Aviv Shir-On, einstiger israelischer Botschafter in der Schweiz und heute PR-Direktor im Aussenministerium, dem Kommandierenden der Nord-Front, wie das hierzulande heisst, der israelischen Armee, es steht ein Besuch an der Gebetsmauer in Jerusalem an. Aussen vor bleiben zwar die palästinensischen Gebiete – aber das gehört nun mal für Shurat HaDin nicht dazu, wenn von den Bedrohungen Israels die Rede sein soll.
4 990 Dollar, ohne Reisekosten, und Sie sind als Paar dabei. Sie sind zudem gebeten, der Organisation eine 500 Dollar – Spende zukommen zu lassen; die ist dann allerdings von den Steuern abziehbar.

Locker erzählt die Lobbyistin von ihren verschiedenen Fällen, wirft ein, ihre Organisation würde mit dem Mossad zusammenarbeiten. „Wir haben sie gebeten, uns Informationen zu besorgen“, wirft Nitsana Darshan-Leitner mit einem einen Tick zu berechnenden Lächeln ein; welcher Journalist horcht beim Wort Mossad schon nicht auf – was natürlich nicht heisst, dass der primär einmal von seinem Mythos zehrende israelische Auslandsgeheimdienst sich nicht um die israelische Sache kümmern würde; aber um die UBS?
Peter Kurer, verdienter Wirtschaftsanwalt und seit kürzerem Vorsitzender des UBS-Verwaltungsrates, ist ebenfalls nicht gerade für seine überbordende humane Ader bekannt. Die hochnoble Neue Zürcher Zeitung NZZ meinte denn auch nach einer Begegnung mit Kurer, diesem Mann möge man eigentlich nur sehr ungerne gegenüber sitzen – das kann ja heiter werden. Zumal, die UBS kämpft zur Zeit an verschiedensten Fronten, im Sinne des Wortes. Klagen in den USA, saure Investoren, Image- und Managment-Probleme im grossen Stil. Kurer Peter hat also einiges zu tun, mal ganz abgesehen von Nitsana Darshan-Leitners Klage.
Sicher ist: Wer ins Fadenkreuz der Rächer der Attackierten gerät, dessen Anwaltskosten schnellen rasend schnell in die Höhe. Denn Shurat HaDin hat einen langen Atem und unzählige Sponsoren im Hintergrund.
UBS – get ready for a long long fight.
Die Organisation
Wann kommen Sie denn nun endlich nach Israel? Gibt nämlich wieder mal einen interessanten Reise-Tipp: Besuchen Sie doch die Familien eines Terror-Anschlags. „A 20-minute visit to hear the story of a bereaved family or ind
Aufgenommen: Apr 12, 16:34
Wann kommen Sie denn nun endlich nach Israel? Gibt nämlich wieder mal einen interessanten Reise-Tipp: Besuchen Sie doch die Familien eines Terror-Anschlags. „A 20-minute visit to hear the story of a bereaved family or ind
Aufgenommen: Apr 12, 16:36
Wann kommen Sie denn nun endlich nach Israel? Gibt nämlich wieder mal einen interessanten Reise-Tipp: Besuchen Sie doch die Familien eines Terror-Anschlags. „A 20-minute visit to hear the story of a bereaved family or ind
Aufgenommen: Apr 12, 16:58
Wann kommen Sie denn nun endlich nach Israel? Gibt nämlich wieder mal einen interessanten Reise-Tipp: Besuchen Sie doch die Familien eines Terror-Anschlags. „A 20-minute visit to hear the story of a bereaved family or ind
Aufgenommen: Apr 12, 17:09
Wann kommen Sie denn nun endlich nach Israel? Gibt nämlich wieder mal einen interessanten Reise-Tipp: Besuchen Sie doch die Familien eines Terror-Anschlags. „A 20-minute visit to hear the story of a bereaved family or ind
Aufgenommen: Apr 13, 18:31